Berlin - Abterode - Zürich

Zwischenstopp im Dorf der Ahnen

Aviva Westheim und Freund Rick Kowalski aus Washington D. C., USA, nutzten die Reise durch Deutschland Richtung Schweiz, um Ende letzter Woche in Nordhessen Dörfern und Städten der Ahnen „Westheim-Nussbaum-Lorge“ einen Besuch abzustatten. Vater Westheim steht seit mehreren Jahren mit dem Heimatverein Datterode e. V. (HVD) in Kontakt, da  historisch Verwandtschaftszweige auch nach Datterode reichen. Für den HVD selbstverständlich, dass man seine Tochter und ihren Partner hier begleitete, nachdem sie zunächst in Melsungen, Spangenberg und Morschen Familienspuren gesucht und gefunden hatten.

 

So traf man sich in Abterode, um zunächst dem ehemaligen Haus des Ur-Ur-Großvaters, Lehmann David Westheim, einem Bekleidungshändler, einen Besuch abzustatten. Das Aufsuchen der Familiengräber auf dem jüdischen Friedhof war sehr emotional. Frau Westheim, die auch Ahnenforschung betreibt, war sichtlich angetan von den vielen Gräbern. An der ehemaligen Synagoge von Abterode traf man auf Bürgermeister Friedhelm Junghans, der es sich nicht nehmen ließ, die Besucher mit dem Gebäude und insbesondere mit dem beabsichtigten Ausbau der oberen Etage als Gedenkort des regionalen jüdischen Lebens vertraut zu machen. Beeindruckt waren Frau Westheim und Herr Kowalski von den vielen sichtbaren Ausstattungsdetails des ehemaligen jüdischen Gotteshauses, in dem die Westheim-Familien seinerzeit ein- und ausgingen. Dass man noch Gebetbücher der Familie aufgefunden hatte, berührte Frau Westheim sehr. Bürgermeister Junghans überreichte Aviva Westheim ein Exemplar der Ortschronik als Erinnerungsgeschenk.

Nach einem Stopp bei der beeindruckenden Klosteranlage in Germerode fand man noch Zeit für einen Abstecher nach Harmuthsachsen, wo die Ur-Ur-Großmutter Westheim, eine geborene Lorge, das Licht der Welt erblickt hatte. Dass dort die kleine Synagoge restauriert wurde und mit dem Umfeld zu einem Museum ausgebaut werden soll, freute sichtlich. Am Geburtshaus der Vorfahrin fand man die zum Gedenken an die ermordeten Familienmitglieder der Lorges verlegten Stolpersteine vor und kam mit einer Anwohnerin noch über die Familie ins Gespräch.

Der Abend stand im Zeichen des Austauschs von Erkenntnissen über die Familien und deren teils dramatischen Wege. Dass es noch weit mehr hier zu entdecken gibt, davon ist das junge Paar überzeugt. Nun galt es aber, die Familienspuren von Rick Kowalski, halb polnisch/halb schwäbisch, auf der nächsten Etappe zu erkunden.

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