60. Jahre Ende des II Weltkrieges

Begleitinformationen

Verehrte Besucherin, verehrter Besucher,

der Heimatverein Datterode e. V. (HVD) freut sich über das Interesse, das Sie an dieser Ausstellung zeigen und bedankt sich dafür. Wir haben versucht, zum 60. Jahrestag des Endes des II. Weltkrieges Fotos, Dokumente und einige Exponate aus unserem zu diesem Thema noch eher bescheidenen Archiv zusammenzustellen, die es ermöglichen sollen, Leid, Elend und Sinnlosigkeit des Krieges in Bezug auf unseren Ort darzustellen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Gefallenen und Vermissten Datteröder Familien, aber auch der Heimatvertriebenen, soweit sie in Datterode eine neue Heimat fanden.

Die Ausstellung erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, Vollständigkeit oder absolute Detailtreue. Sie will und kann auch keine Darstellung der politischen Zeiterscheinungen, also des Schreckensregimes des sog. „III. Reiches“ auf dem Dorfe insgesamt sein. Dies mag unkritisch klingen, aber wir möchten vielmehr aufzuzeigen versuchen, wie über die Indoktrination im täglichen Leben eine ganze Generation auch in Datterode kriegsbereit und opferwillig geformt sowie zum Einsatz der eigenen Gesundheit, des eigenen Lebens verführt wurde und welche Spuren und Narben bis in die heutige Zeit schmerzhaft erkennbar sind.

Sie werden auf den Tafeln und anhand von Exponaten einen Einblick erhalten können, wie der Staat sich über Schule und Sport, die Freizeitgestaltung beim Jungvolk (sog. „Pimpfe“), der „Hitler Jugend“ (HJ), dem „Bund deutscher Mädels“ (BDM), das sog. „Pflichtjahr“, den „Reichsarbeitsdienst“ (RAD) bis hin zum Kriegseinsatz der Menschen bemächtigte, sie „erzog“ und gefügig machte. An Einzelschicksalen wird zudem das Leid bzw. die „verlorene Zeit“ deutlich gemacht. Im Zentrum der Ausstellung steht das Gedenken an die gefallenen Datteröder mit Bezügen zu den Orten ihres Todes, soweit uns die Daten bekannt waren.

Es würde uns freuen, wenn wir Sie anregen könnten, uns in der Folge fehlende oder ergänzende Daten und Fotos zu den dargestellten Themen zur Verfügung zu stellen, sind doch diese Informationen auch ein wesentlicher Teil der Heimatgeschichte und damit auch für die Arbeit des HVD. Sie bekommen Ihre Unterlagen und Fotos garantiert unbeschadet zurück.

Wir freuen und bedanken uns für die Bereitschaft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., sich an unserer Ausstellung zu beteiligen und dürfen Ihre Aufmerksamkeit auf die Informationen über die wichtige Arbeit des Volksbundes lenken. Wir appellieren auch an Ihre Spendenbereitschaft zugunsten des Volksbundes.

Wir schließen diese Begleitinformationen zur Ausstellung mit einem Zitat von Albert Schweitzer, der am 14. Januar 1875 in Kayserberg bei Colmar im Oberelsass geboren wurde und der am 4. September 1965 in Lambaréné in Gabun/Afrika starb:

„Die höchste Erkenntnis, zu der man gelangen kann, ist Sehnsucht nach Frieden.“

Im II. Weltkrieg starben geschätzte 60.000.000 Mitmenschen!

Geschätzter deutscher Bevölkerungsverlust
5.800.000 Tote und Vermisste der Wehrmacht
4.500.000 Tote und Vermisste der Zivilbevölkerung
10.300.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger!

12.000.000 Deutsche wurden aus ihrer Heimat vertrieben oder siedelten später in das neue Deutschland um!

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