Besuch mit historischem Hintergrund

Nachfahrin eines "verkauften Datteröders" besucht das Dorf der Ahnen

Dorothy Barnhouse aus San Francisco, Kalifornien, besuchte Ende August Datterode. Zusammen mit ihrer Freundin Allmut Liese aus Winsen/Aller wurde sie vom HVD bei ihrer Spurensuche betreut. Vorangegangen waren langjährige Kontakte zu unserem Verein. Der Vorfahr von Frau Barnhouse  war einer der "Bornhaus-Brüder", die der damalige Hessische Landesherr mit vielen seiner Untertanen zur Finanzierung seiner Prunksucht an die Engländer verkaufte, die damit die aufbegehrenden Kolonisten in Amerika zu bekämpfen suchten. Dazu lesen Sie mehr unter "Datteröder Soldaten in Amerika".

Nach dem Kennenlernen beim mittäglichen Speisen mit Vorstandfreunden im "Fasanenhof" und dem Blick in das HVD-eigene Familienbuch der "Barnhouse" (Frau Barnhouse schlug das ihr bisher unbekannte Buch auf und hatte das Bild ihres Vaters vor sich, was sie in fröhliches Erstaunen versetzte) machte man sich auf den Weg. Die Spurensuche führte sie zum Haus der Vorfahren, Datterodes ältestem Haus, das im Jahre 1695 von Anna Bornhaus noch in der Nähe der Untermühle gebaut, später dann innerhalb der Familie von Valten Bornhaus übernommen wurde. Es wurde in der Neuzeit in die Straße "Harmuthsbach" versetzt und gehört heute Elisabeth und Berthold Blaschke, dem stellv. Vorsitzenden des HVD. Beide ließen es sich nicht nehmen, die Damen den Tag über zu begleiten und ihnen auch das Haus "der Bornhaus-Vorfahren" für eine Besichtigung zu öffnen.

Zusammen mit Ehrenvorsitzendem Karl Beck, der als Ortschronist sehr viel an Daten und Fakten vermitteln konnte und Kassenwart Wolf-Dieter Lautze war die nächste Station die "Barnhouse-Linde" auf dem Anger, die 1995 von Besuchern eines anderen "Barnhouse-Zweiges" für den neugestalteten Anger gestiftet worden war (Einweihung 1997). Dazu lesen Sie mehr unter „Die Barnhouse-Linde auf dem Anger“.

Es sei angemerkt, dass der Vater von Dorothy Barnhouse in den USA kein Unbekannter ist. Pastor Donald Barnhouse hat als erster die "Bibel ins Radio" (1949 bis zu seinem Tod 1960) gebracht. Die Sendung „The Bible Study Hour“ war seine große Pionierleistung. So heißen die heute immer noch fortgesetzt ausgestrahlten Rundfunksendungen im US-Radio „Dr. Barnhouse & the Bible“. Dazu lesen Sie mehr bei WIKIPEDIA.

Unter der Barnhouse-Linde stimmte Karl Beck mit der Mundharmonika "Am Brunnen vor dem Tore" (Der Lindenbaum) an, wobei die Damen mit ihren ausgebildeten Stimmen zur Freude aller hervorragend und spontan mitsangen. Frau Barnhouse, die u. a. in Berlin und Harvard Musik studiert hat, spricht ein hervorragendes Deutsch, so dass auch die Konversation unkompliziert war. Ein Gang zur Untermühle, zum einstigen Standort des Hauses, rundete die Spurensuche ab. Beim nachmittäglichen Kaffee wurden viele weitere Informationen zur Geschichte von Familie und Dorf ausgetauscht. Karl Beck überreichte zwei großformatige Dorfansichten, unser stellv. Vorsitzender eine mit Widmung versehene Dorfchronik an die Besucherin aus Übersee.

Die Damen, insbesondere aber Frau Barnhouse, waren hellauf vom Besuch und der liebenswerten Betreuung begeistert, was sie zwischenzeitlich auch nochmals auf anderem Weg übermittelt haben. Im Nu waren die Stunden in geselliger, angenehmer Runde verflogen, und die Damen machten sich wieder auf den Rückweg nach Norden. Inzwischen ist Frau Barnhouse wieder in San Francisco angekommen und eifrig bemüht, allen Verwandten von diesem beeindruckenden Besuch zu erzählen. Vielleicht kommt ja wieder Barnhouse-Besuch aus Übersee.... Häuser zum Kauf gibt es im Dorf ja auch...

Den Protagonisten des HVD auch von dieser Stelle ein großes Dankeschön. Sie haben einmal mehr uneigennützig eine beeindruckende Gastfreundlichkeit gezeigt und Verein und Dorf eine hervorragende Visitenkarte ausgestellt. Nicht zuletzt berichtete auch die Werra-Rundschau sehr ausführlich von diesem außergewöhnlichen Besuch

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