Erfolgreiches Vereinsjahr 2014 resümiert

Lesung herausragendes Ereignis – Premiumwanderweg 19 kurz vor Vollendung

Am Samstag, 28. Februar 2015, fanden sich erfreulich viele Mitglieder des HVD im Landhotel „Fasanenhof“ zu Datterode zur Mitgliederversammlung (JHV) 2014 ein. Der Vorsitzende begrüßte neben der Mitgliederschar den Bürgermeister der Gemeinde Ringgau, Klaus Fissmann, den Ortsvorsteher, Thomas Schmidt sowie den Ehrenvorsitzenden des HVD, Karl Beck. Nach dem Eingangszitat von Dr. Carl Peter Fröhling (*1933, deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker): „Heimat – tiefes, liebes Wort der Seele – leise hingehaucht. Kaum vernommen, schon zerronnen. In der Seele blüht es wieder auf“, resümierte man das Vereinsjahr 2014. Über 1400 Ehrenamtsstunden wurden von dem „überschaubaren“ aktiven Teil im abgelaufenen Jahr zum Wohle von Verein und Dorf geleistet. Der Vorstand stellte von den Aktivitäten einige in den Vordergrund:


Der Kirchrain

Das Projekt zur Neugestaltung des Kirchrains wurde durch intensive, freiwillige Stunden erfolgreich fortgeführt. Mit Heiko Beck hat der Verein dabei die zuverlässige und treibende Kraft, die mit ästhetischem Empfinden und viel handwerklichem Geschick die teils schwierigen Arbeiten am Kirchrain erfolgreich fortsetzte. Mittlerweile hat das Projekt eine sehr ansehnliche und über die Region als Anlaufstelle gesuchte Qualität erreicht. Einmal mehr standen zudem Pflege vereinseigener und öffentlicher Einrichtungen im Zentrum. Arbeiten, die erst dann wahrgenommen werden, wenn sie nicht gemacht werden. Anlässlich des Himmelfahrtstages wurden zum 27. Mal durch zwei HVD-Mitglieder Müllsäcke am Weg zur Boyneburg ausgehängt und der Müll in der Folge entsorgt. Für den „Tag der deutschen Einheit“ reinigten Mitglieder den Platz an der Einheitslinde am Lohköpfchen, erneuerten den Anstrich der Ruhebänke dort. Ein Mitglied säuberte zudem zum Volkstrauertag das Umfeld des Ehrenmals. Im nunmehr dritten Jahr verfolgt der HVD durch konsequentes Anbringen von Nistkästen insbesondere für die Blaumeisenpopulation das Ziel, die Miniermotte im heimischen Kastanienbestand einzudämmen. Dies wird mittlerweile zunehmend von beachtlichem Erfolg gekrönt. Weitere 30 Nistkästen wurden gebaut und u. a. auf der vereinseigenen Streuobstwiese angebracht. Dass zur Bekämpfung der Miniermotte das Aushängen von Nistkästen für Blaumeisen helfen kann, wird insbesondere an den Kastanien am Anger, vor dem Museum und bei der Schule deutlich. Ein probates Mittel. Dieses Projekt soll fortgesetzt werden, um weitere Kastanien vor dem Schädling zu schützen. Der zunehmenden optischen Verarmung von Flora und Fauna unserer Kulturlandschaft soll durch Obstbaumpflanzungen entgegengewirkt werden. Das fortgesetzte Engagement für die Umwelt wurde durch den Werra-Meißner-Kreis erneut mit einer Anerkennungsprämie im Rahmen des Umweltschutzpreises 2014 bedacht.

Über den viel und international beachteten Internetauftritt des HVD sind weitere Kontakte entstanden, die auch 2014 zu Besuchen von Nachfahren einstiger Datteröder im Dorf führten und für 2015 Besuche erwarten lassen. Hervorzuheben sind der Besuch von Beatrice und Abraham (Ami) Heilbrunn aus Toronto, Ontario, Kanada im April 2014 sowie von Dorothy Barnhouse aus San Francisco, Kalifornien, USA, im August 2014.

Der HVD unterstütze die Kirmes 2014 mit Angerbeleuchtung und Zurverfügungstellung des Backhauses für den Abend des Kränzewickelns sowie einem lustigen Beitrag für den Festzug. Beim offenen Turnier anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums des Dart-Clubs Datterode trat für den HVD eine "gemischte" Mann-/Frauschaft an, die völlig überraschend den High-Score-Wettbewerb gewann.

Die konzertante Lesung am 16.11.2014 mit Stephan Krawczyk aus Berlin war ein großartiger Erfolg und ein kultureller Höhepunkt der Region im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jahrestag der friedlichen Revolution in der damaligen DDR. Der Gast aus Berlin war von Organisation und Ablauf, aber insbesondere vom Publikum begeistert. Sehr schnell reduzierten sich seine mitgebrachten Bücher und CDs des Künstlers, der länger als geplant beim Publikum nach Ende der Veranstaltung verweilte.

Ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr, wie die Versammlung einstimmig bestätigte. Nach dem Rechenschaftsbericht und dem Bericht des Kassenprüfers wurde der Vorstand durch die Mitglieder entlastet. Für den ausscheidenden Kassenprüfer Dieter Sachs wurde Karlo Wieditz von der Versammlung für zwei Jahre gewählt.

Für 25-jährige Vereinstreue wurde im Rahmen der Versammlung Dieter Sachs mit der obligatorischen Urkunde und der silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Die Auszeichnung für 40 Jahre Vereinstreue mit der goldenen Ehrennadel erhielten Harald Eifler, Hans-Friedrich Fischer, Waltrud Sachs und Heidemarie Kettermann. Walter Wieditz, der infolge Erkrankung am Erscheinen gehindert war, wurde vom Vorsitzenden persönlich zu Hause zur Ehrung aufgesucht. Eine besondere Ehrung erfuhren Alfred Müller, Heinrich Hartmann und Peter Sippel (im 92. Lebensjahr!), denen für 50-jährige Zugehörigkeit zum HVD die Ehrenmitgliedschaft verliehen werden konnte.

Der HVD hat vor Jahren einen Ehrenpreis gestiftet, der bisher erst einmal verliehen worden war. In der jetzigen Mitgliederversammlung erfuhren diese Auszeichnung zu ihrer Überraschung Harald Eifler und Heiko Beck. Letzterem, der vom derzeitigen Krankenlager kurz vorbei gebracht wurde, wird als treibende Kraft und Impulsgeber in Anerkennung seines außergewöhnlichen Engagements im Allgemeinen, aber insbesondere im „Projekt Kirchrain“ der Ehrenpreis zuteil. Harald Eifler, Träger des Landesehrenbriefes, unterstützte Heiko Beck ungezählte Stunden bei den Arbeiten. Ohne diese beiden Ehrenamtler wäre das Projekt bei Weitem noch nicht da, wo es heute von Menschen aus nah und fern besucht und bestaunt werden kann. Langanhaltender Applaus begleitete die Preisverleihung.

Der Arbeits- und Finanzplan 2015, der von der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen wurde, sieht u. a. die Forstsetzung des Projektes am Kirchrain, sowie die Pflege herausragender Einrichtungen im Dorf vor.

Der HVD wird in 2015 den neuen Premiumwanderweg 19, des „Naturparks Meißner-Kaufunger Wald“ in der Gemarkung Datterode in der Umsetzung weiter unterstützen. Die Anbindung des Datteröder „Burgweges“ sowie der lokalen Sehenswürdigkeiten in Form eines Rundweges sowie eines kürzeren Spazierweges werden realisiert.Frau Carola Hotze vom Naturpark gab Weg und Streckenführung erstmals in der Öffentlichkeit bekannt und erläuterte den Mitgliedern den Sachstand. Dass HVD-Mitglied Otto von Boyneburgk stellvertretender Vorsitzender desBeirates des „Naturparks Meißner-Kaufunger Wald“ ist, sei am Rande erwähnt. Bereits jetzt, so konnte sich die Versammlung überzeugen, hat der neue Premiumweg im Gesamtkonzept des Naturparks einen ausgezeichneten Stand, so dass sich auch der HVD mit seinen Bänken, Schutzhütten und Beschilderungen ausschließlich am „Premiumweg 19“, dem zusätzlichen „Spazierweg“ und dem „Rundweg der Sehenswürdigkeiten“ gemäß der satzungsgemäßen Beschlusslage der Mitgliederversammlung orientieren wird. Wie wichtig die Einbindung in das regionale und kommunale von Gemeinsamkeit getragene Konzept zu Umsetzung, Pflege, Wartung und Vermarktung ist, davon konnten sich die HVD-Mitglieder einmal mehr überzeugen. Die Versammlung quittierte den Vortrag von Frau Hotze


Die Fortschreibung der Homepage, Besucherbetreuung, aber auch die traditionelle Lesung zum Ende des Jahres werden erneut Schwerpunkte der Vereinsarbeit bilden. Ein Mitmachappell der Versammlung bildete den hoffnungsvollen Abschluss des Vereinsresümees.

Bürgermeister Klaus Fissmann unterstrich in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit auch des letzten Jahres zum Wohle des Ortsteils, aber auch der Gemeinde Ringgau schlechthin. Dass der HVD das Kirchrainprojekt so akribisch verfolge, aber auch Natur und Umwelt im Blick behalte, sei sehr, sehr anerkennenswert, da dies ein wesentlicher Teil der Arbeit sei, die Zukunft auf dem Dorf lebenswert zu erhalten, was die Kommune zumindest finanziell nicht mehr leisten kann. Er geht von der bewährt guten Zusammenarbeit mit dem HVD auch im neuen Jahr aus. Insbesondere auch die Umsetzung des neuen Wanderweges stehe im Verbund mit dem HVD an; dazu werden die Ausschreibungen in Kürze erfolgen. Er appellierte an alle Einwohnerinnen und Einwohner, die Chance zur Abgabe von Grünabfall in Netra dringend anzunehmen, um die zunehmende Vermüllung der Flur in Datterode abzustellen. Die Kommune wäre sonst zu weitergehenden Maßnahmen gezwungen. Die vom HVD festgestellten, unfachmännischen Hecken- und Baumschnitte in der Datteröder Gemarkung werden auch von ihm nicht gut geheißen. Er wird auch dieses Ärgernis thematisieren.

Ehrenvorsitzender Karl Beck ließ als Grußwort den aktuell an ihn gerichteten Brief des Bundespräsidialamtes verlesen, in dem insbesondere die Arbeit des HVD anerkannt, aber auch um Fortsetzung der gemeinnützigen Arbeit gebeten wird. Karl Beck überbrachte zudem ein musikalisches Grußwort mit seiner Mundharmonika. Für beides erhielt er langanhaltenden Applaus. Zum Abschluss des offiziellen Teils der Versammlung zitierte der Vorsitzende den Reim eines unbekannten Verfassers von einem Brotteller:

„Der Mensch braucht ein Plätzchen und wär's noch so klein,
von dem er kann sagen: Sieh! Dieses ist mein.
Hier leb' ich, hier lieb' ich, hier ruh' ich mich aus,
hier ist meine Heimat, hier bin ich zuhaus.“

Viele Mitglieder verblieben nach der Versammlung noch beisammen, um u. a. auch einer schon obligatorischen fotografischen Rückschau beizuwohnen. Allen Erschienenen sagt der Vorstand auch auf diesem Wege ein großes Dankeschön. Auf ein neues und erfolgreiches Vereinsjahr!

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