Umweltschutzpreis 2017

Jörg und Barabara Wieditz vom Werra-Meißner-Kreis ausgezeichnet

Seit zwei Jahrzehnten setzen sich unser Mitglied Jörg Wieditz und seine Frau Barbara für die Mehlschwalben in unserem Heimatdorf Datterode ein. Wie wir alle wissen, ist diese Vogelart aus vielerlei Gründen stark gefährdet, u. a. auch wegen der zunehmenden Intoleranz und Inakzeptanz vieler unserer Mitmenschen. Unter ihrem Dach beherbergte Familie Wieditz im letzten Jahr wiederum 50 Brutpaare (in Worten: Fünfzig!). Die damit alljährlich verbundenen „Unannehmlichkeiten“ (säubern von Fenster und Hausfassade) nehmen sie gern in Kauf. Mit ihrem Engagement sorgen sie dafür, dass die seit vielen Jahrzehnten rückläufige Schwalbenpopulation in Datterode einigermaßen stabil bleibt. Zwei Drittel der im Ort vorkommenden Mehlschwalben stammen aus Brutstätten vom Haus Wieditz.

Jedes Frühjahr sorgt Jörg Wieditz durch das Anlegen von Pfützen für ausreichendes Nistmaterial, und er ist auch in der Ausübung seines Berufes (Maler und Putzer) stets bedacht, Hausbesitzer von der Nützlichkeit dieser Vogelart zu überzeugen. Er trägt dazu bei, dass an vielen Fassaden die Brutstätten von Hausbesitzern nicht gesetzeswidrig verhindert oder gar entfernt werden und bezahlt angebrachte Kotbretter aus seiner eigenen Tasche. Im Herbst, wenn die „Mieter“ gen Süden abgereist sind, werden die Kotbretter und wo nötig die Fassade gereinigt. Und dann freuen sich Herr und Frau Wieditz bereits auf die Rückkehr der Mitgeschöpfe im April des Folgejahres. Jeder Naturfreund ist begeistert, insbesondere den abendlichen Aus- und Einflug der Vögel, ihr fröhliches unnachahmliches Zwitschern, das untrügliche Sommerzeichen am Haus Wieditz zu verfolgen. Es sei zudem herrlich, wenn man spät abends das leichte „gute-Nacht-Gezwitscher“ aus den Nestern hören würde, so Jörg Wieditz im Gespräch. Es sei fast wie bei den „Waltons“, wenn am Ende jeder Folge dieser den Älteren bekannten Fernsehserie (für die Jüngeren siehe hier>) alle sich irgendwie im dunklen Haus eine gute Nacht wünschten. Ein schöner Vergleich.

 

Gestickter Wandbehang aus einem alten Datteröder Haus:

Eine wahre Botschaft, die frühere Generationen noch zu schätzen wussten ...

Der HVD hatte dieses tolle uneigennützige Engament des vorbildlichen Artenschutzes für den Wettbewerb des Werra-Meißner-Kreises (heimlich) angemeldet. Nunmehr wurden Jörg und Barbara Wieditz mit dem 3. Platz des Umweltschutzpreises 2017 belohnt! Der HVD freut sich sehr und sagt: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

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