Vereinsjahr 2016 war sehr erfolgreich

Viel für Natur und Umwelt – Bürgermeister nimmt Stellung

Am Samstag, 4. Februar 2017 trafen sich sehr viele Mitglieder des HVD um 15.00 Uhr im Landhotel „Fasanenhof“ zu Datterode zur Mitgliederversammlung, um das letzte Vereinsjahr zu resümieren. Der Vorsitzende hieß im Besonderen den Ehrenvorsitzenden des HVD, Karl Beck, willkommen. Dass dieses Mal auch Bürgermeister Klaus Fissmann anwesend sein konnte, nahm die Versammlung erfreut zur Kenntnis. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit einem Zitat des Philosophen Peter Nickl: „Wenn unser Horizont sich auf 40 Zentimeter bis zum nächsten Smartphone-Display verkürzt, sind wir in der Gefahr, die in der Natur angelegte Schönheit zu verstellen.

Der HVD kann für das Vereinsjahr 2016 auf über 900 Ehrenamtsstunden zurückblicken, die vom „überschaubaren“ aktiven Teil der Mitglieder zum Wohle von Verein und Dorf geleistet wurden.

Jahresauftakt war ein „Dankeschön-Bratwurst-Essen“, gesponsert durch den Ehrenvorsitzenden Karl Beck im Museum. Diverse kleine und große, manchmal nicht weiter auffallende Aktivitäten prägten die Monate. Insbesondere Renovierungsarbeiten am vereinseigenen Backhaus, im Museum und von Schutzhütten und Ruhebänken fallen dort ebenso hinein, wie die Pflege öffentlicher Einrichtungen und Anlagen. Dies fällt der Allgemeinheit in der Regel nur dann auf, wenn die Arbeit mal nicht getan wird. Einen Schwerpunkt bildete die fortgesetzte, ja, man kann sagen „Produktion“ unterschiedlicher Nistkästen, bei der sich Wolf-Dieter Lautze und Wolfgang Meister und insbesondere Heiko Beck und Jochen Sacharzki sehr ins Zeug legten, um unseren gefiederten Mitgeschöpfen inzwischen weit über 100 Heimatstätten in der Flur, am „Gänsekerleweg“ sowie dessen Rundwege und in der Ortslage anzubieten. Obstbaumschnitt auf der vereinseigenen Streuobstwiese, Pflege der Kirchrainanlage, Fräs- und Mäharbeiten u. a. durch Karlo Wieditz und Reinigung des Ehrenmals jährlich wiederkehrend durch Karl Wolf – da kommen viele Stunden zusammen. Der HVD-Vorsitzende betreute wiederkehrend Besucher aus Europa und Übersee und nahm im Verbund mit seinem Stellvertreter Berthold Blaschke diverse Pflicht- und Repräsentationstermine wahr. Mit Zuschuss des Werra-Meißner-Kreises konnte die Streuobstpflanzung an öffentlichen Wegen fortgesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Element für den Naturschutz.

 

Die inzwischen 11. Jahreslesung – dieses Mal mit Prinz Rainer von Hessen – anl. des 70. Jahrestages der Gründung des Landes Hessen im November war ein großartiger und überregional viel beachteter Höhepunkt des Vereinslebens. Eine Veranstaltung, die aus dem Kulturleben der Region herausragt. Für 2017 kann man schon gespannt sein, welcher Autor oder welche Autorin den Weg nach Datterode findet.

 

2016 war erneut ein erfolgreiches Vereinsjahr, wie die Versammlung feststellte. Die Mitgliederzahl konnte noch einmal gesteigert werden. Spontan trat eine weitere Datteröderin dem Verein als nunmehr 180. Mitglied bei. Gemeinschaftsgeist zum Wohle des Dorfes und seiner Bewohnerinnen und Bewohner überzeugt. Nach dem Rechenschaftsbericht und dem Bericht der Kassenprüfer wurde der Vorstand durch die Mitglieder einstimmig bei Enthaltung des Vorstandes entlastet. Für den turnusmäßig ausscheidenden Kassenprüfer Karlo Wieditz wurde Brigitte Ritz von der Versammlung für zwei Jahre berufen.

 

Der Arbeits- und Finanzplan 2017, der von der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen wurde, umfasst erneut die Pflege der vereinseigenen, aber auch öffentlicher Einrichtungen. Die Reduzierung der Ruhebänke, Teilrenovierung von Schutzhütten, erneuter Bau von Nistkästen und weitere Anpflanzungen von Obstbäumen in der Flur. Auch in 2017 wird es eine Lesung geben, deren Gast allerdings noch nicht abschließend feststeht. Zudem werden die Arbeiten für ein Schwalbenhaus aufgenommen.

 

Hoch erfreut zeigte sich die Versammlung, dass bei der Mitmachaktion „VEREINt stark!“ der Werra-Rundschau für „Ringgau“ der HVD ganz knapp auf dem beachtenswerten Platz 2 mit 40 abgegebenen Stimmen gelandet ist, so Frau Salzmann von der WR auf Anfrage. Allen, die für den HVD gestimmt haben ein ganz großes Dankeschön! Nunmehr gilt für alle, für den Siegerverein des Ringgaus, der „SG“, in der nächsten Runde abzustimmen!

 

Auch für die Online-Abstimmung beim Deutschen Wandermagazin „Beliebtester Wanderweg Deutschlands“ wirbt der HVD. Es gilt, dem „P 4 – Hessische Schweiz“ für die Region seine Stimme zu geben! Hier geht’s zur Abstimmung>

Nach dem Grußwort des Ehrenvorsitzenden in Form eines Mundharmonikastückes, nämlich aus begründetem Anlass der „Europahymne“ (Ode an die Freude aus dem letzten Satz der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens), was mit großem Applaus bedacht wurde, schloss der Vorsitzende die Mitgliederversammlung und zitierte aus dem Liedtext „Heimat“ von Johannes Oerding. Zum Nachlesen sehr empfohlen!

 

Zu der deutlich artikulierten Enttäuschung über die Verwahrlosung der Anfang der 1990er Jahre vom Heimatverein der Gemeinde übereigneten Minigolfanlage, vormals vom HVD finanzierte Vorzeigeeinrichtung (mit der die Kommune auch Werbung betrieb) und dem nicht erkennbaren weiteren Fortgang eines avisierten Projektes zur Umgestaltung sowie die ungenügende Aufsicht der Kommune zum Schutz von Natur und Umwelt nahm Bürgermeister Fissmann in der Folge ebenso Stellung, wie zu den gemeinschaftsfeindlichen, rücksichtslosen Nutzungen unserer allseits gepriesenen Natur für eigennützige Zwecke unterschiedlichster Art. Dazu gehört im Besonderen auch die Vermüllung der Landschaft, die trotz der Bemühungen von Grundstückseigentümern weiter zugenommen hat. Querfeldeinradler, illegales Befahren mit Kraftfahrzeugen von Wegen, die der Land- und Forstwirtschaft vorbehalten sind, tun ein Übriges. Appelle allein reichen nicht, da war sich die Mitgliederschar einig. Bundes- und Landesnaturschutzgesetzgebung und nicht zuletzt aktuelle Ratsbeschlüsse der EU geben hier Hausaufgaben vor. Letztere insbesondere für invasive Pflanzen, die sich weiter ausbreiten. Dass im Ortsbild auch anwachsende Verwahrlosung an leerstehenden Objekten deutlich erkennbar ist, wurde im Weiteren sehr kritisch angemerkt. Bürgermeister Fissmann erläuterte die seitherigen Maßnahmen zu den dargestellten Problemkreisen, verwies aber auch auf lokale Zuständigkeiten des Ortsbeirates und versprach, zukünftig früh Absprachen mit dem HVD zu suchen. Die juristischen Grenzen des Handelns bezüglich der verwahrlosten Grundstücke im Ort konnte er der sehr interessierten und engagierten Zuhörerschar ebenso darstellen, wie er das Projekt „Umgestaltung Minigolfanlage“ ausführte. Aus der Mitgliederschar wurde projektbezogen Mitwirkung signalisiert, aber auch klares, problemorientiertes und nachhaltiges Handeln der Kommune erwartet.

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