Unser Ehrenvorsitzender Karl Beck schrieb folgendes in unserer Mundart gehaltenes Gedicht zur Einweihung des neuen Backhauses am Anger:
Dande Eliese
Kummo rewwer, ech well de mo woas wiese,
doas neuwe Backhüs uff ahlem Gründ,
Scheene esses worrn die Jungen hann echt woas gekounnt.
D’r Reinhard un sinn Friedchen hanns glich üsbrowiert.
HÄ häts Fier gemacht, un ES hätt’n Deich gesiert.
Met em Wellchen Höls un em Oarm vull Beechen Stang’n,
Zweihünndert Groad, brüchst nit veele Backhöls mehr z’ langen.
Groadeüs werd ingeschossen, nit quär,
erscht doas Brud un denn den Kuchen hinger här.
Hann goar gekleibet, des’ses nach su veel Liede gibt,
dän doas selwer gemachte Brud su gut schmeckt.
Eu där Lusekuchen mit Äbbel oder Zebbel un Späck,
su schnell kannste goar net g’gügge, do esse weg.
Määchen hässt Rächt, backt widder unse Brud,
dänen, die hinger üch drinne kummen, schmeckt’s genäu su gut.
Wie zu allen Zieten, ohne Räuch kenn Fier,
ohne Hubben un Mals eu kenn gescheides Bier.
Endlich hätt unser Anger wedder enn Gesecht,
s’äs gut, dess’n dach nach su henn hann kricht.
Eu das neuwe Backhüs äs änn gut gelungen,
se sunn scheene bedankt se, die Jungen.
Wenn’s Backhüs räucht un die Kastännerchen blehn,
in Gedanken die ahlen Zieten v’rräbber wehn.
Für die Mundartunkundigen hier die Übersetzung:
Tante Eliese
Komm mal rüber, ich will dir mal was zeigen,
das neue Backhaus auf altem Grund,
schön ist’s geworden, die Jungen haben wirklich was gekonnt.
Der Reinhard und sein Friedchen haben es gleich ausprobiert.
Er hat mit Holz gefeuert, und sie hat den Teig gesäuert.
Mit einer Welle Holz und einem Arm voll Buchenstangen,
zweihundert Grad, nach viel Backholz kein Verlangen.
Eingeschossen wird geradeaus, nicht quer,
erst das Brot und dann den Kuchen hinter her.
Hab’ nicht geglaubt, dass es noch so viel Leute gibt,
denen das selber gemachte Brot so gut schmeckt.
Auch der Brotkuchen mit Äpfeln oder Zwiebel und Speck,
so schnell kannst du gar nicht gucken, da ist er weg.
Mädchen, hast Recht: Backt weiter unser Brot,
denen die hinter euch drein kommen, denen schmeckt es genauso gut.
Wo es raucht, ist auch Feuer, wissen wir,
ohne Hopfen und Malz auch kein gutes Bier.
Endlich hat unser Anger wieder ein Gesicht,
es ist gut, dass sie ihn doch noch so hingekriegt.
Auch das neue Backhaus ist ihnen gut gelungen,
sie soll’n auch schön bedankt sein, die Jungen.
Wenn das Backhaus raucht und die Kastanienbäume blühn,
in Gedanken die alten Zeiten vorüber ziehn.
Impressionen rund um die Backhäuser