Die Scheinakazie am Amselweg

Am nördlichen Ende der Bebauung des Amselweg steht eine alte Scheinakazie (Robinie; lat.  robinia pseudoacacia). Ihr mächtiger Wuchs macht sie zu einem Ortsbild prägenden Baum. Als Bienenweide im Jahre 1912 vom damaligen Datteröder Pfarrer Adam Battenberg (vgl. Kirchengemeinde) gepflanzt, schaut vom Weinberg auf unser Dorf herab. Freud’ und Leid hat sie von hier oben betrachten können. Spielende oder rodelnde Kinder hat sie ebenso gesehen wie die zunehmende Beabauung des Weinbergs. Stolz aber dabei lieblich bietet sie ein Bild von Gelassenheit und Beständigkeit. Der Baum lockert auf magische Weise das Bild der Bebauung auf, bringt zugleich Leben in das Straßenbild. Sie ist nicht nur eine Nektarpflanze für Insekten während der Blüte, sondern auch Heimstatt für viele Mitkreaturen. Dass Laubbäume im Sommer Schatten werfen, im Herbst jedoch die Blätter abwerfen, um im Winter den menschlichen Nachbarn Lichteinfall zu ermöglichen, ist dem einen sehr willkommen, dem anderen ist das Laubkehren zu viel. Wie weit ist es mit dem Menschen gekommen, dem das Letztere als großes Problem erscheint.

Auch unsere Scheinakazie stand und steht ob ihres Herbstlaubes immer wieder in der Kritik. Dank vernünftiger Mitmenschen, die Natur und Kreatur als wertvollstes Geschenk betrachten, konnte sie bisher vor der Motorsäge bewahrt werden. Im Herbst des Jahres 2007 haben Mitglieder des Heimatvereins einen Pflegeschnitt durchgeführt, um den Kritiker des Baumes entgegen zu kommen. Mögen die Arbeit und das dafür ausgegebene Geld des Heimatvereins nicht vergeblich gewesen sein und die Vernunft siegen.

Aber auch die Robinie hat wie wir alle eine begrenzte Lebenszeit (vgl. http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0053).

Sie dürfte jetzt rund 100 Jahre alt sein. Mit Glück und Schutz kann sie noch 100 Jahre stehen! Wir wollten sie unseren Nachkommen bewahren! Diese und dieser Baum mit all’ seinen Besuchern werden es uns danken!

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